Bericht über die Europameisterschaft im Eiskunstlauf 2007 von Petra Kolic
Von 22. bis 28. Jänner 2007 fand in Warschau (Polen) die Europameisterschaft im Eiskunstlauf statt. Aus Österreich haben uns Kathrin Freudelsperger bei den Damen, Manuel Koll bei den Herren und Barbora Silna und Dmitri Matsjuk in Eistanz vertreten. Meine Eltern haben nach der Österreichischen Staatsmeisterschaft im Dezember entschieden, mit meiner Schwester und mir einen Kurzurlaub in Warschau zu machen und uns die EM anzusehen. Da wir nicht eine ganze Woche bleiben konnten, haben wir uns die Herren Kür, das Damen Kurzprogramm und die Damen Kür angesehen.
Donnerstag, 25. Jänner
Um 6 Uhr morgens flogen wir mit dem Flugzeug zuerst von Linz nach Frankfurt und von dort weiter nach Warschau. Leider gab es in Frankfurt die ersten Komplikationen, denn in Polen ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sehr viel Schnee gefallen und der Flughafen war vollkommen zugeschneit. Somit verbrachten wir 6 Stunden am Flughafen in Frankfurt, anstatt nach 2 Stunden gleich nach Warschau weiterzufliegen. Aber die Warterei hat sich ausgezahlt, denn als wir mit dem Taxi vors Hotel kamen, wurde uns von einem freundlichen Hotelangestellten die Türe geöffnet und wir wurden rundum bedient. Wir haben nämlich im Sheraton Hotel übernachtet, das sehr neu ist in Warschau und indem die Hotelgäste jede Minute verwöhnt werden. Wir konnten uns nur kurz im Hotelzimmer erholen, da um 18:30 Uhr die Kür der Herren begonnen hat. Als wir dort ankamen, war ich von der Stimmung ganz hin und weg weil die Leute wirklich bei jedem Läufer applaudierten und auch jede Nation einen kleinen Fanklub mithatte. Leider konnten wir nicht für Manuel jubeln, da er die Kür nur um ein paar Punkte verpasst hat. Aber das war seine erste EM und man sollte die Nervosität nicht unterschätzen und deshalb sah auch er sich die Kür der Herren von der Tribüne an. Am Spannendsten war an diesem Abend für mich die letzte Einlaufgruppe, da jeder der 6 Läufer sehr gut war und den ersten Platz erreichen konnte. Schlussendlich gewann der Franzose Brian Joubert vor Tomas Verner (CZE) und Kevin Van Der Perren (BEL). Absolutes Highlight war die Siegerehrung bei der sich meine Schwester und ich in die erste Reihe schleichen konnten und super Fotos gemacht haben!
Freitag, 26. Jänner
Nach einem sehr leckeren Frühstück (es gab alles was das Herz begehrt!) wollten meine Eltern mit meiner Schwester und mir eine kleine „Sightseeing-tour“ machen. Das einzige Problem war, dass ein halber Meter Schnee ganz Warschau bedeckte und uns schon bald die Finger und Zehen eingefroren sind. Nach einiger Zeit haben sind wir dann von Geschäft zu Geschäft gegangen um uns warm zu halten und auch ein bisschen zu shoppen J. Um etwa 14 Uhr haben wir uns wieder auf den Weg zur Eishalle gemacht um die letzten 3 Gruppen des Kurzprogramms der Damen zu sehen. Kathrin erreichte den 25. Platz, was sehr schade war denn die ersten 24 kommen in die Kür. Aber es war auch ihre erste EM und sie hat bestimmt ein tolle Erfahrung mit einem so großen Bewerb gemacht. Beim KP der Damen sind wir direkt hinter den Trainern gesessen und außerdem war unser Sektor gleich neben dem Sektor wo die Läufer gesessen sind, die ihre Programme schon gefahren sind und deshalb konnten wir etwas mit Manuel quatschen und viele super Fotos mit den „Eislauf-Promis“ bekommen. Die Führung nach dem Kurzprogramm übernahm die Schweizerin Sarah Meier, vor den Italienerinnen Carolina Kostner und Valentina Marchei. Ich war schon sehr gespannt auf die Kür, denn bei uns Damen ist es oft so, dass wir mit den Nerven zu kämpfen haben was uns die Darbietung eines fehlerfreien Programms etwas erschwert. Am Abend haben wir uns im Fernsehen die Eistanz-Kür angesehen bei der Barbora Silna und Dmitri Matsjuk Österreich vertreten haben. Wir haben uns über ihre Punkte sehr gewundert, da sie ein sehr schönes Programm gezeigt haben, aber nicht die verdiente Punktezahl erhalten haben. Am nächsten Tag wurde uns gesagt, dass es anscheinend nicht mit rechten Dingen zugegangen war, was ich sehr schade finde, denn das Kürprogramm unseres österreichischen Eistanzpaares hat mich wirklich begeistert!
Samstag, 27. Jänner
Am Samstag haben wir nur noch gepackt und sind dann zu Kür der Damen in die Eishalle gefahren. Die ersten beiden Gruppen haben sich im Schwierigkeitsgrad der Programme nicht sehr unterschieden und es haben sich noch einige Dinge in der Rangliste verändert. In der letzten und besten Einlaufgruppe wurde es wieder spannend. Die führende Sarah Meier zeigte leider ein etwas verpatztes Programm und wurde somit Zweite, denn Carolina Kostner überzeugte mit einer fast fehlerfreien Kür sowohl die Preisrichter als auch das Publikum von ihrem Können. Dritte wurde die Finnin Kiira Korpi, die mit ihrer eleganten Ausstrahlung das Eis regelrecht verzaubert hat. Nach der Kür mussten wir schnell zum Flughafen fahren, damit wir rechtzeitig unser Flugzeug erwischen. Diesmal flogen wir über Wien, wobei wir wieder etwas Verspätung hatten, denn in Wien ging ein sehr starker Wind und dadurch hat sich der Flugplan etwas verschoben. Umso froher waren wir als wir den Samstagabend in Ruhe zu Hause genießen konnten.
Für alle, die sich die Ergebnisse der EM 2007 genauer ansehen möchten:
http://www.isufs.org/results/ec2007/
Bericht von Petra Kolic
